Eine-Welt-Kreis, Partnerschaft St. Mauritius / St. James School – Tamale / Nordghana
Alice Dongyiri Kuuire (Coordinatorin) 26.6.2012:
"Die Schule bemüht sich die Herausforderungen der nahen Zukunft Schritt für Schritt zu bewältigen, aber aufgrund finanzieller Probleme gehen viele Dinge nur langsam voran. Wir sind daher sehr dankbar für Ihr Interesse um die Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Ihre Ideen und Unterstützung werden eine enorme Veränderung im Leben unserer Menschen bewirken." (Auszug aus einem Brief an den Eine-Welt-Kreis)
Die Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde St. Mauritius /Hausdülmen und der St. James School in Tamale /Nordghana besteht seit September 2012.
Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster und dem Büro für die Provinzpartnerschaft in Tamale entstanden.
Die Schule St. James ist eine junge katholische Grundschule im Aufbau. Waren es zu Beginn der schulischen Arbeit ca. 90 Kinder, die die Schule besuchen durften, so ist die Schülerzahl – auch Dank unserer Mithilfe – mittlerweile auf mehr als 200 angewachsen. Sie werden in der Primarstufe und der Vorstufe (Kindergarten) unterrichtet.
Seit dem Sommer 2018 ist eine Junior High School angegliedert, die von der St. James School mit verwaltet wird.
Anfangs gab es drei Klassenräume, ein Büro und eine Toilette. Der gesamte Außenbereich diente als „Naturspielplatz“.
Die Klassenräume und einige niedrige Ummauerungen von gestampften Lehmflächen, die mit einem Wellblechdach zum Schutz vor Sonne, Regen und Staub versehen waren, wurden von mehreren Klassen benutzt, es gab weder Tische noch Stühle, lediglich ein paar Bastmatten zum Sitzen ... kein Gedanke an Lehr-oder Lernmittel.
Wenn alle Kinder anwesend waren, musste ein Großteil der Kinder im Freien unterrichtet werden.
Dank großzügiger Spenden und Einnahmen aus dem Verkauf von fair gehandelten Produkten konnte der EWK im Januar 2013 erstmals Geld für Mobiliar, sowie Spiel-und Sportmaterial für den Außenbereich überweisen.
Ein weiterer wichtiger Schritt war die regelmäßige Versorgung der Kinder mit frischem Trinkwasser und der Anschluss der Schule an das örtliche Stromnetz. Dieses konnte zu weiten Teilen von dem Erlös eines gelungenen Aktionstages in Zusammenarbeit mit der Mauritius-Grundschule im November 2013 bestritten werden.
Obwohl in Ghana ein regelmäßiger Schulbesuch gesetzlich vorgeschrieben ist, fehlt es jedoch an Infrastruktur, Erfahrung und personeller Ausstattung zur Kontrolle, so dass es in weiten Teilen des Landes immer noch in den Händen der einzelnen Familien liegt, welches Kind wo und wann zur Schule gehen darf.
Ebenso ist der Anreiz für das Lehrpersonal gering, regelmäßig der Lehrtätigkeit nachzugehen. Fehlender Wohnraum, geringe Gehälter und lange, unwegsame Anfahrtswege über unbefestigte Pisten und schlammige Flussbetten bieten wenig Anreiz einer regelmäßigen Lehrtätigkeit nachzukommen.
Im Fall der St. James School hat sich seit Beginn unserer Unterstützung die Lage erheblich gewandelt.
Die immer besser werdende Grundausstattung mit Lernmaterial, die Gestaltung der Schulumgebung und des Außenbereiches, das Engagement der Lehrkräfte (sie erscheinen nach Aussage der Schulleiterin gerne und regelmäßig zum Unterricht), sowie die damit verbundene wachsende Lernfreude der Kinder, führen zu immer größeren Schülerzahlen.
Der Hilferuf aus Ghana war dann auch unausweichlich. Schulen werden dort einmal gebaut bzw. errichtet, sie erhalten eine spärliche Grundausstattung, es werden einige Lehrkräfte angesprochen ... das war’s. Ein An-oder Ausbau wäre undenkbar.
Es mussten dringend Klassenräume geschaffen werden, um das System weiter erfolgreich führen zu können.
Ein Kostenvoranschlag für zwei anzubauende Räume belief sich auf eine Summe im fünfstelligen Bereich. Der Neubau sollte Klassenzimmer mit Türen, Fenstern und festen Fußböden beinhalten. Schränke und Regale waren nötig um die Lernmittel geschützt aufzubewahren. Eine große Herausforderung für die kleine Mauritius-Gemeinde.
Um es kurz zu machen: Die Aktion war mehr als erfolgreich. Jeweils ein großer Aktionstag 2015 und 2017, sowie ein kleiner Basar 2016, Bastelaktionen der Grundschule, viele Einzelspenden und andere liebevolle Projekte in der Gemeinde haben innerhalb von 18 Monaten das erforderliche Geld aufgebracht, so dass die Schule nun über zwei weitere abgeschlossene und geschützte Räume verfügt.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es war ein großer Erfolg!
Besonders hervorzuheben ist noch eine kleine Randgeschichte.
Die Hilfe aus Hausdülmen hat sich vor Ort herumgesprochen und ist auf viel Anerkennung gestoßen. So hat zum einen der Architekt in Ghana auf sein Honorar verzichtet, und eine in Tamale ansässige Firma hat der Schule kostenlos gut erhaltene DVD-Player zur Verfügung gestellt. Folglich konnte von dem Überschuss noch weiteres Mobiliar und Lernmaterial und Computer angeschafft werden.
Fotos und Berichte voller Dankbarkeit aus Tamale zeigen lernfreudige Kinder und überaus stolze und zufriedene Lehrpersonen, die sich zusammen in für ghanaische Verhältnisse excellent ausgestatteten Räumen auf den Weg in eine geordnete und hoffentlich sichere Zukunft begeben. Nach Auskunft der Schulleitung sind die ersten Kinder mit Beginn des laufenden Schuljahres bereits in die Sekundarschule gewechselt und streben dort einen anerkannten Schulabschluss an.
Einen besonderen Impuls hat der Besuch von Heinrich Horstrup (Mitglied des EWK) in Tamale im Oktober 2017 gegeben.
Er konnte sich persönlich davon überzeugen, dass die Schule aufgrund der guten Ausstattung buchstäblich aus allen Nähten platzte. Die Lernfreude und Lernbereitschaft der Kinder sowie die große Dankbarkeit, die ihm seitens der Dorfgemeinschaft entgegenschlug, waren für uns Ansporn erneut eine Spendenaktion zu starten, damit zwei weitere Räume angebaut und ausgestattet werden konnten.
Was wir nicht zu hoffen gewagt haben, ist eingetreten: Es ist genug Geld zusammengekommen, zwei neue Räume konnten schnell und unkompliziert angebaut werden.
Die Ausstattung ist noch unvollständig, so dass unsere „To-Do-Liste“ nicht kürzer wird.
Natürlich besteht weiterhin ein regelmäßiger und direkter mail-Austausch mit der Schule, so dass wir jederzeit über die Verwendung der Spendengelder informiert sind.
Rechnungen und Belege liegen in Vollständigkeit vor und sind jederzeit einsehbar.
Für die große Unterstützung ein herzliches Dankeschön an alle Spender und Spenderinnen. Mögen diese guten Erfolgsnachrichten Ansporn für weitere Hilfen sein, denn das Projekt St. James School ist zwar auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.
Ansprechpartner f. d. EWK:
Josef und Sigrid Schafranitz
02594/2472
schafranitz@gmx.de
Spendenkonto:
Katholische Gemeinde St. Viktor/St. Mauritius
IBAN: DE 14 4015 4530 0011 0007 67
Kennwort: Ghana