Ein Rundgang durch Dülmens einziges Gotteshaus, das rund um die Uhr geöffnet ist

Was an der Krankenhaus-Kapelle so besonders ist? Mehr, als der erste Blick verrät. So ist sie das einzige Kirchengebäude der Stadt, das rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, geöffnet ist. Gleichzeitig ist sie die einzige Kirche im Stil der 50er-Jahre. Und sie ist das einzige ellipsenförmige Gebäude Dülmens - auch wenn letzteres heute den meisten Blicken verborgen bleibt. Warum, dazu später mehr.

Zunächst die Anfänge: Im Jahr 1958 startete der Bau der Kapelle am Franz-Hospital. Der Grundstein, noch immer gut sichtbar gleich rechts vom Eingang, stammt aus den Ruinen der im Krieg zerstörten Kirche St. Viktor. Am 26. März 1960 weihte Probst Dümpelmann die Kapelle ein. Dass sie ein Kind ihrer Zeit ist, zeigt bereits die Ellipsen-Form. „Das ist die Form der 50er-Jahre“, berichtet Pfarrer Markus Trautmann, der Rektor der Kapelle. Die etwas verspielten Linien, das Mosaik, auch das sind klare Indizien für die Erbauerzeit.

Der Pfarrer hat einige alte Aufnahmen der Kapelle mitgebracht. Die zeigen: Zunächst befand sich der Altar mit dem Tabernakel darauf an der Wand, der Priester zelebrierte die Messen mit dem Rücken zur Gemeinde. Das änderte sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965. Der Altar rückte freistehend nach vorne, der Tabernakel blieb in der Wand. Was auf den alten Fotos, egal ob vor oder nach dem Konzil, aber auffällt: Es fehlt das runde Fenster über dem Altar.

Das wurde erst nachträglich, zu Beginn der 90er-Jahre, herausgebrochen. Denn die Kapelle hatte aus Sicht der Clemens-Schwestern, die im Krankenhaus arbeiteten, einen großen Nachteil: Zwar war es im Kirchenschiff selbst durch die großen Fenster hell - im fensterlosen Halbrund des Altarraums hingegen eher schattig. Daher initiierte Dr. Heinrich Valentin, der damalige Krankenhaus-Seelsorger, einen erneuten Umbau - der der Kapelle ihr heutiges Gesicht geben sollte.

Valentin ließ das runde Fenster überm Altar einbauen, ebenso die Apsis (aus Trockenbau) mit ihrer indirekten Beleuchtung. „Das lockert den Altarraum auf“, beschreibt Trautmann die Wirkung. Auch wurde der Altarraum nach vorne gezogen, das Halbrund durch den Einbau von runden Stufen vollendet. „Man kann sagen, 30 Jahre nach dem Bau wurde die Rund-Idee zu Ende gedacht“, fasst es Trautmann zusammen. „Er hat wirklich etwas Großes geschaffen“, lobt der Pfarrer mit Blick auf den früheren Krankenhaus-Seelsorger Valentin, der die Ideen aus den 50er-Jahren so konsequent weiterdachte. So würde zum Beispiel niemand auf die Idee kommen, dass das runde Fenster nachträglich eingebaut wurde – so gut fügt es sich ein.

Apropos einfügen: Auch den Tabernakel ließ Valentin 1991 versetzen. Beim Umbau wurde in die Apsis ein Art Sakramentshäuschen (eine Tradition aus dem Mittelalter) aus Glas, in das eine stilisierte Kornähre eingearbeitet ist, eingelassen. Noch interessanter ist allerdings ein anderes Motiv. Nämlich das direkt auf dem Tabernakel: die Arche Noah, mit Taube und Olivenzweig. „Es zeigt den Bund Gottes mit den Menschen“, erläutert Markus Trautmann. „Und es ist als Motiv tatsächlich eher ungewöhnlich für ein Tabernakel.“

Warum es dennoch für die Krankenhaus-Kapelle gewählt wurde? Da helfen die Fenster weiter. Die sind erstens sehr bunt und zweitens sehr geschwungen. Anders gesagt: gewellt. „Das ist alles sehr dynamisch, wie eine Springflut“, fasst es Trautmann zusammen. Dazu die Wellen in den Mosaik-Wänden des Altarraums. Tatsächlich scheinen sie alle auf einen Punkt hin zu führen: Dorthin, wo vor dem Umbau 1991 der Tabernakel mit dem Archen-Motiv stand. „Seit dem Umbau ist dieses Bild aber durchbrochen“, sagt Trautmann. Die Wellen, das Boot: Das habe schon etwas maritimes, ergänzt der Pfarrer - vor allem, wenn man die Ellipsen-Form der Kapelle, die auch an einen Schiffsrumpf erinnern kann, dazu nimmt.

Er bedauert es etwas, dass den wenigsten Dülmenern heute diese einzigartige Form auffallen wird. Denn das Krankenhaus ist gewachsen - und zwar um die Kapelle herum. Die ist zwar immer noch freistehend. Wer sie von außen bewundern will, kann dies in einem Krankenhaus-Innenhof tun. Unweigerlich ins Auge stechen wird dann auch der Sakristei-Anbau. Der ist ebenfalls rund - weshalb die Möbel im Inneren auch alle Maßanfertigungen sind.

Übrigens: Die Kapelle wird von der Stiftung Franz-Hospital bewirtschaftet. Für die Betreuung sind die Seelsorger von St. Viktor zuständig. Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr findet hier ein in der Regel mit 30 bis 40 Gläubigen gut besuchter Gottesdienst statt. Auch für Veranstaltungen wie Konzerte (wie erst kürzlich bei der Musik zum Advent) wird die Kapelle genutzt. „Das ist ein schöner Raum, wo man nie verloren ist, egal wie viele Besucher kommen“, sagt Trautmann mit Blick auf die Größe.

Er selbst schätzt die Krankenhaus-Kapelle und ihre besondere Atmosphäre sehr. „Ich gehe oft nach Feierabend hier her“, verrät der Pfarrer. Damit ist er nicht allein: Die Kapelle werde gut genutzt, berichtet Krankenhaus-Seelsorgerin Christel Seibert. Sei es von Patienten, Mitarbeitern oder Besuchern. Mit seiner Verspieltheit, Buntheit und Lebendigkeit ist der Raum durchaus ein Kontrast zum Alltag im Krankenhaus. Seit dem letzten Umbau am Dülmener Standort der Christophorus-Kliniken ist die Kapelle innerhalb des Hauses sogar noch besser angebunden - und seither auch rund um die Uhr geöffnet, als einzige Kirche Dülmens. Und das ist, wie gesagt, nur eine von vielen Besonderheiten dieser Kapelle.

Bericht der Dülmener Zeitung von Kristina Kerstan

DZ

Am Wochenende trafen sich 14 Kinder im  Alter von 6-12 Jahren zum Kinderbibeltag von St. Antonius im Pfarrheim in Merfeld. An den beiden Tagen drehte sich alles um die Engel, die Gottes gute Botschaften in die Welt tragen und als Wegbegleiter Menschen Schutz geben. Zusammen mit dem Vorbereitungsteam des Sachausschuss Jugend zeigten und erzählten die Kinder mit ihren mitgebrachten Segensengel, wer sie im Leben begleitet und für wen sie selbst zu Engeln werden.

In Gruppen bastelten sie glänzende Schmuckkästchen für ihre persönlichen Segensengel, backten Engelsfiguren und gestalteten bei einem großen Engel mit ihren Handabdrücken die Flügel.

Mit Kirchenmusiker Christoph Falley probten alle einen fetzigen Engelsrap miteinander. In diesen Ohrwurm des Schulchores stimmten am Sonntag im Familiengottesdienst alle Gottesdienstbesucher mit ein und sorgten so für einen stimmungsvollen Abschluss des diesjährigen Kinderbibeltages.  

Hallo, mein Name ist Alissa Schulz und ich bin 17 Jahre alt! Ich mache gerade mein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) im Intergenerativen Zentrum einsA hier in Dülmen. Ich bin am 1. September 2019 gestartet und jetzt 6 Wochen später fühle ich mich hier wie Zuhause.

In den ersten Wochen meines FSJ habe ich alle Basisakteure des einsA kennengelernt und war bei vielen Besprechungen und Konferenzen dabei.

Bei den Basisakteuren habe ich einfach mal den Mitarbeitern über die Schulter geschaut, um ein Eindruck zu bekommen wie der Alltag in den Einrichtungen ausschaut. In dieser Zeit habe ich viele wertvolle Erfahrungen gemacht und interessante Menschen und Sachen kennengelernt.

Ich habe auch noch einige Kooperationspartner des einsA kennengelernt z.B. die Kulturschaffenden in Dülmen. Vorher hatte ich keine Ahnung, wer das alles ist. Jetzt kenne ich zwar immer noch nicht alle, doch habe ich einen groben Überblick bekommen. Mit den Kulturschaffenden habe ich auch eine Baustellenbegehung mitgemacht, damit für die Eröffnung geplant werden kann. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon drei Wochen zuvor auf der Baustelle des einsA, aber ehrlich gesagt überwältigt mich dieser Bau immer von Neuem. Am Anfang meines FSJ war ich schon bei einer Baustellenbegehung dabei, zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir das alles noch gar nicht vorstellen. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zusammen und dieses Puzzle wird in meinem FSJ noch nicht zu Ende sein. Ich werde immer neue Bereiche entdecken und lernen. Mir ist besonders aufgefallen, dass die Architekten das Gebäude so geplant haben, dass das Gebäude sehr transparent, freundlich und hell wirkt.

In den letzten zwei Wochen haben wir meine Schwerpunkte im FSJ genauer festgelegt. Ich werde, da ich eine Verwaltungsausbildung nach meinem FSJ anstrebe, mich intensiv in das Computersystem des einsA einarbeiten und viele andere Verwaltungsarbeiten tätigen. Ich bin deshalb z.Zt. zwei Vormittage in der Familienbildungsstätte tätig.

Zu meinen Aufgaben gehört es auch, die KÖB (Katholisch Öffentliche Bücherei) von St.Viktor für den Umzug vorzubereiten, beispielsweise gehört dazu auch das Aussortieren von Büchern. Ebenso werde ich beim Umzug der Kita St. Anna eingespannt sein.

Ein Intergeneratives Projekt habe ich auch schon innerhalb meines FSJ gestartet. Ich möchte von meiner Oma nähen lernen, damit ich während meines FSJ u.a. Tischdecken für das einsA anfertigen kann.

Jeden Dienstag am späten Nachmittag belege ich auch noch innerhalb meines FSJ eine Fortbildung zum jugendlichen Seniorenbegleiter. Im Dezember werde ich dazu einige praktische Stunden im Heilig Geist Stift haben. Darauf freue ich mich ganz besonders!!

Das, was mein FSJ ganz besonders macht ist, dass ich sowohl im Verwaltungsbereich wie auch im sozialen Bereich arbeite und bei einem Projekt dabei bin, das es noch gar nicht in NRW und sogar in ganz Europa gibt.

 

Drei Fragen unserer Redaktion an Alissa:

Red: Alissa, was machst du gerne in deiner Freizeit?

Alissa: Ich lese, backe und koche gerne. Richtig gut entspannen kann ich bei meinem Morgenyoga und bei einem ausgedehnten Hundespaziergang mit meinem Hund Lui. Wichtig für mich, ist die Zeit mit der Familie und meinen Freunden. Im Sommer gehe ich gerne schwimmen. Kreative Dinge begeistern mich sehr, doch seit Anfang des FSJ habe ich eine neues kreatives Hobby gefunden und das Nähen für mich entdeckt.

                                    

Red: Wie bist du darauf gekommen dein FSJ im einsA zu machen?

Alissa: Ich wohne in Dülmen und lese auch regelmäßig die Dülmener Zeitung oder die Streiflichter. In der Zeit als ich eine FSJ Stelle gesucht habe, standen häufig Berichte darüber in der Zeitung. Die Idee des Hauses hat mich von Anfang an begeistert. Daraufhin habe ich eine Initiativbewerbung an Frau Scholten geschickt und kurz darauf hatten wir ein Telefonat mit einem anschließenden persönlichen Gespräch. Es ging alles sehr schnell und meine Freude, das Haus mit zu unterstützen und dabei zu sein, wie es entsteht, wurde in diesen Gesprächen noch gesteigert. Ich habe nach einer FSJ-Stelle gesucht, die mich fordert und fördert und zugleich bei einer Einrichtung ist, die mich interessiert.

 

Red: Worauf freust du dich in den kommenden Monaten am meisten?

Alissa: Ich mache integriert zu meinem FSJ eine Fortbildung zum jugendlichen Seniorenbegleiter und das macht mir sehr viel Spaß. Außerdem steht nach den Herbstferien viel Organisation an, bezüglich des Computersystems, welches wir im einsA bekommen werden. Ich habe dann eine gute Chance, mich einzuarbeiten. Mein Nähprojekt geht auch mit meiner Oma weiter und ich freue mich schon auf die Zeit mit ihr. Fortlaufend werde ich in den kommenden Monaten immer wieder kreativ sein für das Eröffnungsfest.

Das Highlight meines FSJ wird sicher das Eröffnungsfest im Mai sein. Den Bürgern der Stadt Dülmen das zu präsentieren, bei dem ich viel Zeit, Hingabe und Energie investiert habe, wird mir ganz besonders viel Spaß machen und ist eine Belohnung für mich.

 

Perumarkt

Auf ein Rendezvous mit einem Buch

Mittlerweile ist er über die Grenzen Dülmens hinaus bekannt, der Basar des Peru-Kreises St. Joseph. Und auch bei der fünften Auflage schafften es die zehn Frauen des Kreises erneut, den Markt noch attraktiver zu gestalten.

So öffnete wegen des großen Andrangs die Veranstaltung im Pfarrheim St. Joseph bereits eine Stunde früher als sonst. Im Literatur-Café konnten die Besucher frisch gebackene Waffeln genießen, und die Tische selbst mit den vielen selbst gebastelten Sachen waren gut gefüllt.

Zum ersten Mal mit dabei waren die Bewohner des Hauses Pia, einer Einrichtung der Alexianer für Demenzkranke. Sie hatten zum Beispiel schöne Bilderrahmen gebastelt und bemalt. Auch stellten sie aus einfachen Materialen Engel oder Kerzen her. Vertreten war auch der Eine-Welt-Laden, ebenso unterstützte die Frauengemeinschaft St. Joseph den Peru-Kreis.

Aber nicht nur adventliche oder weihnachtliche Dinge hatten die vielen freiwilligen Helfer angefertigt. Hübsche Tischdecken, selbst gestrickte Socken und vieles mehr standen zur Auswahl. Besonders bemerkenswert waren die großartigen Holzarbeiten, die Kerzen, die Etageren, Servietten und Glückwunschkarten - und alles selber gemacht und gespendet. So kann mit dem Verkaufserlös erneut die Arbeit der Caraveli-Schwestern im peruanischen Tablada de Lurin unterstützt werden.

Auch das Literatur-Café hatte sich etwas einfallen lassen. Es gab ein Blind Date mit einem Buch. Einige Bücher waren in Packpapier verpackt, ledig das Genre und eine kurze Inhaltsangabe waren lesbar - eine nette Idee, jemanden damit zu überraschen.

Ein besonderes Ereignis bot Petra Jasper mit ihren Klangschalen an. Sie verzauberte die Besucher bei einer mentalen, meditativen Reise nach Peru.

© Bericht der Dülmener Zeitung, Ulla Böing

 

 

 

 

Hambacher Forst

Herbsttour mit Pfarrer Trautmann führte ins Rheinische Braunkohlerevier

„Es fehlen einem die Worte, um das wirklich beschreiben zu können“, sagt Ina Brambrink. Die 16-Jährige meint den Braunkohletagebau Garzweiler bei Jülich. Zusammen mit anderen Dülmener Jugendlichen sowie Pfarrer Markus Trautmann hat sie vor einigen Tagen an der Abbruchkante gestanden und das erste Mal in das „gigantisch große Loch“ geschaut, das die „unvorstellbar großen Schaufelradbagger“ gerissen haben.„Das ist krass“, versucht die Jugendliche ihre Gefühle zu beschreiben.

Ins Rheinische Braunkohlerevier östlich von Jülich führte die Herbsttour von Pfarrer Trautmann. Zusammen mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen versuchte er sich in Begegnungen mit Aktivisten ein Bild von den ökologischen, aber auch sozialen, politischen sowie ökonomischen Folgen der Braunkohletagebau bei Hambach zu machen. Der jüngst von der Politik beschlossene Ausstieg aus der Braunkohle als Maßnahme für einen besseren Klimaschutz ist ein hochaktuelles Thema. Aber tatsächlich auf den Weg an den Niederrhein machten sich dann gar nicht so viele junge Menschen mit dem Pfarrer. Über Aufenthalte in Kevelaer und Mönchengladbach ging es mit dem Rad in der zweiten Wochenhälfte nach Jülich. Das Wetter war zum Teil stürmisch und ungemütlich und passte damit auch zu der Thematik. Denn was die Dülmener in Begegnungen mit Umweltschützern, umgesiedelten Dorfbewohnern oder Aktivisten aus dem Hambacher Forst hörten, ergab ein widersprüchliches Bild. Je nach Art der Betroffenheit wurde die Situation mal milder, mal unversöhnlicher bewertet. Der Riss - auf der einen Seite Befürworter, auf der anderen Seite Gegner - kann auch durch Familien oder Nachbarschaften geben, hörten die Jugendlichen etwa im Gespräch mit einem früheren Kreistagsabgeordneten der Grünen aus Inden. Von einem Mitglied des Kirchenvorstands aus Immerath erfuhren die Dülmener, was Umsiedlung bedeutet. Alt-Immerath - ein Stadtteil von Erkelenz - musste für den Braunkohletageabbau weichen. Die Bewohner leben jetzt in Neu-Immerath. Einen starken Eindruck hinterließ der gestrige Besuch in Hambacher Forst -von Aktivisten nur kurz Hambi genannt. Hier lernten die Dülmener junge Menschen kennen, die zum Teil schon seit Jahren in Baumhäusern leben und für ein Ende des Braunkohletagebaus kämpfen. „Sie leben hier einfach“, beschreibt Ina Brambrink die Situation, die an diesem Freitagnachmittag - inzwischen scheint mild die Herbstsonne - etwas Friedliches hat. Nach dem Gespräch geht eine junge Aktivistin, die aus der Gegend stammt, mit der Dülmener Gruppe auch hier zur Abbruchkante - dieses Mal des Tagesbaus Hambach. Die Eindrücke, die die Jugendlichen und Pfarrer Trautmann in diesen Tagen gesammelt haben, sind bunt und zum Teil widersprüchlich. In der Abendrunde werden sie besprochen, die Begegnungen reflektiert.„Dies ist kein Museumsbesuch, den man einfach abhaken kann“, sagt Trautmann. Er hat den Eindruck, dass alle in den Gesprächen und Begegnungen mit den Aktivisten gespürt haben, wie wichtig es ist, „sich Gedanken zu machen“. Und dass es sich lohnt, für seine Überzeugung auf kreative Weise einzutreten. Es war eine „großartige Chance“, diesen unterschiedlichen Menschen begegnet zu sein, unterstreicht Ina Brambrink. Trautmann hatte gehofft, auch mit einem Vertreter der RWE, die für den Abbau verantwortlich ist, zu sprechen. Aber der Energieversorger hatte sich auf entsprechende Anfragen nicht gemeldet.

© Bericht der Dülmener Zeitung, Claudia Marcy

St. Viktor zeigte seine Kirchenschätze

Beinahe wie ein Butler komme er sich vor, gestand Pfarrer Markus Trautmann lächelnd, nachdem er sich die weißen Handschuhe übergestreift hatte. Mit bloßen Händen wollte er die kostbaren Gefäße nicht anfassen, die er am Freitagabend in der Kirche St. Viktor seinen aufmerksam und andächtig lauschenden Zuhörern präsentierte.

Kunstvoll gearbeitete Messkelche, Monstranzen oder ein Speisekelch: In der Dülmener Großgemeinde St. Viktor schlummern wahre Schätze.

Einige von ihnen sind noch in Gebrauch. Andere werden in speziellen Kästen sicher verwahrt. „Ihnen haftet die Patina des Alters an“, so Trautmann. Entgegen dieser Ankündigung zeigten sich aber auch die Kostbarkeiten aus dem Tresor in der Kirche keineswegs verstaubt oder stumpf, sondern beeindruckten mit Glanz und Detailreichtum. Farbig beleuchtet war das Gotteshaus für die Präsentation. Die Gefäße wurden nach und nach aus dem dunkleren Teil der Kirche ins Licht auf den Altar gestellt. Eine Kamera übertrug das Geschehen auf eine Leinwand. Um Details zu zeigen, brachte Trautmann die Kelche oder Monstranzen ganz nah an die Kamera heran. So konnten alle Besucher selbst kleine Details oder Inschriften auf der Leinwand lesen und erkennen. Trautmann, der die weißen Handschuhe während der ganzen Veranstaltung anbehielt, ging chronologisch vor: Das älteste und kostbarste Stück ist der Stifterkelch aus dem Jahr 1490. Er gehört zu St. Jakobus Karthaus und stammt aus dem Kloster Marienburg in Weddern. Trautmann machte auf typische Merkmale wie den sechspässigen Fuß oder den fein gestalteten Nodus, der zwischen Schaft und Schale (Kuppa) sitzt, aufmerksam. Gotik, Barock, Klassizismus, Romantik oder Historismus: Trautmann nannte Kennzeichen jeder Epoche, erklärte, mit welchen gesellschaftlichen Veränderungen oder Entwicklungen sie einhergingen und wie sie in den sakralen Gegenständen zum Ausdruck kommen. Kantor Christoph Falley stimmte mit kleinen Musikstücken aus der jeweiligen Epoche an Klavier, Orgel oder Saxofon auf den neuen Zeitabschnitt ein. Irmgard Neuß, Leiterin der Familienbildungsstätte, die zu der Veranstaltung eingeladen hatte, bedankte sich abschließend bei Trautmann für die Reise durch die Zeit und Kulturgeschichte. Viele der gezeigten Kirchenschätze wurden danach wieder sorgfältig in Schatullen und Kisten verpackt. Und erst danach zog Pfarrer Trautmann seine weißen Handschuhe wieder aus.

© Bericht der Dülmener Zeitung, Claudia Marcy  

Wieder einmal wurde in Dülmen eine kleine Gedenktafel der Öffentlichkeit übergeben: Am Pfarrhaus von St. Joseph erinnert seit dem 3. Oktober ein Schild mit historischem Foto an einen Besuch Bischof Friedrich Kaisers in St. Joseph im Jahre 1967 bzw. an die damalige Begegnung mit Pfarrer Thewes. Damals war der aus Dülmen stammende Missionsbischof zum letzten Mal in Europa. Der damalige „Gründungspastor“ Peter Thewes, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, ist noch vielen Dülmenern in lebhafter Erinnerung.

Bei der Enthüllung der Gedenktafel am Abend des 3. Oktober äußerten Werner Jostmeier und Josef Wichmann als Zeitzeugen ganz persönliche Erlebnisse mit Peter Thewes, der eine als damaliger Jugendlicher, der andere als damaliger Kaplan. „Es war die Zeit der großen Jugendliturgien in St. Joseph“, erinnert sich Werner Jostmeier rückblickend. Aber auch durch die Zeltlager und andere innovative Maßnahmen habe Pfarrer Thewes die jungen Leute in den Aufbau des Gemeindelebens eingebunden. Dies kann Josef Wichmann bestätigen: „Peter Thewes war zeitgemäß. Er wusste, man kann Probleme von heute nicht mit Methoden von gestern lösen.“ – Auch zwei peruanische Ordensfrauen aus der von Bischof Kaiser gegründeten Schwesterngemeinschaft nahmen an dem kleinen Festakt teil; zuvor waren sie den ganzen Tag mit dem Peru-Kreis auf dem Bürgerfest vor dem Rathaus.

Passend zur Saison feierten die Mädchen und Jungen der Messdienergemeinschaft St. Antonius Merfeld am vergangenen Montag ihr eigenes Schützenfest.

Mit dabei waren 20 potenzielle Anwärter auf den Thron. Als Vogel diente ein pinkes Schweinchen aus Styropor, angelehnt an den Begleiter des Heiligen Antonius.

Mithilfe von Stöckern anstatt eines echten Gewehres landete das Ferkel eine Stunde später im Gras. Der sechsköpfige Thron der Messdiener wurde daraufhin bei einer leckeren Grillwurst und anschließender Party gefeiert!


© Bericht und Foto: Messdienergemeinschaft St. Antonius

Seit 2003 hat sich der Merfelder Familienkalender zu einer festen Tradition im Dorfleben gemausert und begleitet das ganze Jahr über mit seinen Veranstaltungshinweisen, Vereinsbildern und Infos das Leben  in so ziemlich allen  Merfelder Familien und Haushalten. 

Mitinitiatorin und Gestalterin Rita Gelschefahrth kam im letzten Jahr die Idee, mit Unterstützung der Gemeinde St. Antonius ein Bilderpreisrätsel als neues Element in den Familienkalender 2019 aufzunehmen. Die Merfelder sollten dadurch auf Besonderheiten des Dorfes aufmerksam gemacht werden.

Alle Teilnehmer am ersten Bilderrätsel zeigten sich ortskundig und beantworteten alle Bilderrätselsuchaufgaben hundertprozentig richtig.

Beim Sektempfang anlässlich des Kirchweihjubiläums wurden die erfolgreichen Gewinner nun von der Kirchengemeinde und Rita Gelschefahrth  mit einem Dorfladengutschein geehrt.

Die Gewinner werden sich sicher bei einer Neuauflage des Bilderrätsels im Familienkalender 2019  wieder auf die Suche nach den richtigen Lösungen begeben.

Mucksmäuschenstill lauschten zahlreiche Gäste in der festlich geschmückten Antoniuskirche  den Bibelgeschichten von Bibelerzählerin Margarete Kohlmann aus Münster anlässlich des 80 jährigen Kirchweihfestes. Frau Kohlmann gelang es mit ihrer besonderen Erzählweise, dass alle Gäste mit Ihr in die biblischen Geschichten eintauchten und sich im Herzen von der Dramatik und Spannung persönlich berühren ließen.

Umrahmt vom Orgelspiel durch Kirchenmusiker Carlos Reigadas konnten die Worte und Bilder der Bibelgeschichten in den Herzen der Hörer nachklingen und zu aufrichtenden Momenten werden, die für viele Gäste noch lange in Erinnerung bleiben.

Mit einem festlichen Dankgottesdienst hatte das 80 jährige Kirchweihjubiläum am Donnerstagnachmittag begonnen, zu dem alle Vereine des Dorfes mit Abordnungen gekommen waren.

Im Anschluss versammelten sich viele Merfelder und Dülmener aus allen Kirchorten der Pfarrei St. Viktor zu einem kleinen Sektempfang  und Imbiss auf dem Kirchplatz und genossen die Gespräche und Begegnungen.

Nach dem bewegenden Bibelerzählabend verweilten viele noch vor der Kirche und sorgten für einen schönen Abschluss dieses besonderen Festes in Merfeld. 

Demnächst

Wallfahrt Eggerode
07 Mai 2024
08:00 Uhr
Turnen im Sitzen
07 Mai 2024
14:30 Uhr
Café für Jedermann
08 Mai 2024
15:00 Uhr
Spieleabend
08 Mai 2024
18:00 Uhr
Bilderreise durch die letzten 75 Jahre
08 Mai 2024
19:30 Uhr
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