Bericht der Bischöflichen Pressestelle Münster, Michaela Kiepe

Kreuz WelteDie Freude in der Dülmener Bauerschaft Welte ist groß. Nach mehr als einem halben Jahr ziert ein neuer Korpus wieder das Kreuz des Ehrenmals. Er ist zwar ein bisschen kleiner als der alte Korpus, der Ende Oktober vergangenen Jahres zerstört wurde, aber er passt wunderbar zu der Gedenkstätte. "Das war letztes Jahr ein Schock für uns. Jemand hatte den alten Korpus abgenommen und brutal mit einem Hammer bearbeitet", berichtet Alfons Beuse, Erster Vorsitzender des Schützenvereins Welte. 

Jeden Tag an dem Kreuz ohne Jesusfigur vorbeizukommen, habe viele Welter geschmerzt. 

"Besonders von den Älteren sind wir angesprochen worden, ob wir etwas unternehmen könnten, damit das Kreuz wieder komplett ist", erklärt Martin Mensmann, zweiter Vorsitzender des Schützenvereins. Zwar ist es 1904 von dem Lehrer Johann Brinkschulte anlässlich seiner Pensionierung der Bauerschaft gestiftet worden, doch kümmert sich der Schützenverein seit Jahrzehnten um den Erhalt.

Also machten sich die Schützen auf die Suche nach einem neuen Korpus, "der auch vom Preis zu uns passte". Unterstützung erhielten sie von Diakon Robert Schüttert. "In Merfeld gibt es verschiedene Darstellungen, die der 2003 verstorbene Bildhauer Joseph Krautwald aus Rheine geschaffen hat. Ich wusste, dass sein Bruder den Nachlass verwaltet", erzählt Schüttert. Gemeinsam machte er sich mit den Schützen auf den Weg. "Uns fiel sofort dieser Korpus auf", berichtet er mit Blick auf das Kreuz. Sie nahmen die Jesusfigur mit und befestigten sie probehalber am Kreuz. "Unser Gefühl hatte uns nicht getäuscht. Er passte wunderbar", sagt Beuse, dem vor allem der Gesichtsausdruck des Gekreuzigten gefällt. "Er strahlt mehr Zuversicht als Leiden aus und weist für mich damit auf die Auferstehung hin", beschreibt er seinen Eindruck.

Die Verhandlungen in Rheine seien zwar nicht ganz einfach gewesen, doch am Ende konnten die Schützen dank großzügiger Spenden der Welter den ausgesuchten Korpus erwerben. "Das Geld hatten wir schnell zusammen. Daran haben wir auch gemerkt, wie wichtig den Menschen dieses Kreuz ist", freut sich Mensmann über den Rückhalt der rund 450 Bewohner der Bauerschaft. Die Pflege rund um das Kreuz teilen sich zwölf Frauen, die zu zweit jeweils für zwei Monate nach dem Rechten schauen.

Nun erstrahlt das Ehrenmal in neuem Glanz. Die Steine wurden gereinigt und der Korpus angebracht. Am Sonntag, 25. Juni, um 16 Uhr wird die Station in einem kleinen Gottesdienst durch Diakon Robert Schüttert gesegnet. "Anschließend findet noch ein gemütlicher Teil in unserer Festscheune statt. Damit wollen wir uns bei allen Spendern bedanken", informiert Beuse, der sich sicher ist: "Ohne das Kreuz wäre die Bauerschaft ein ganzes Stück ärmer."