Bericht aus der Dülmener Zeitung von Markus Michalak 

Schwestern der Helpers of Mary feiern 40 Jahre Andheri-Hilfe in Dülmen
Dülmen. Das Erstaunlichste für den westlichen Besucher in den Armenvierteln, den Ziegelfabriken oder den Straßen von Bombay: Die Menschen sind voller optimistischer Lebensfreude. Auch in bitterster Armut strahlen die Augen und die Gesichter, wie der Dokumentarfilm „Indiens Zukunft in Frauenhänden“, den die Andheri-Hilfe zu ihrem 40. Geburtstag in Dülmen zeigt, eindrucksvoll belegt.
Auch Schwester Stella, Oberin der „Helpers of Mary“ und Schwester Reshni, die zum 40. Geburtstag ihrer Dülmener Förderer in die Heimatstadt der Ordensgründerin Priscilla gekommen sind, haben diese Lebensfreude nach Dülmen mitgebracht. Aber neben aller Freude haben sie auch sehr ernste Themen im Gepäck.
Schwester Stella nutzt die Gelegenheit beim Festgottesdienst in St. Viktor, um den vielen Besuchern der Kirche klarzumachen: Das Elend in Indien und Afrika, es ist nicht besiegt. „Die Gewalt gegen Frauen in Indien nimmt zu. 32.000 Vergewaltigungen finden im Jahr statt, dazu kommen 5000 Mitgift-Morde“, findet die freundliche Ordensschwester deutliche Worte. Und auch die neue indische Regierung sei eine Gefahr für den katholischen Orden, wie überhaupt für alle religiösen Minderheiten. „Auch wenn es so aussieht, als wachse der Reichtum in indien, und als benötige das Land Ihre Hilfe nicht mehr: Die Kluft zwischen Arm und Reich ist gewaltig.“ Und in Afrika, wo die Helpers of mary ebenfalls die Frauen und Mädchen, Kranken und Armen unterstützen, sei die Situation sogar noch viel erbärmlicher.
Dank der flüssigen Übersetzung von Gerlinde Amshoff, die mit ihrem Mann Ewald vor 40 Jahren die Andheri-Hilfe Dülmen gegründet hatten, erreichen die Worte in der gut besuchten Kirche die zahlreichen Freunde und Förderer mühelos. Im Dialog mit Pfarrdechant Markus Trautmann und später mit Erik Potthoff, versicherten die Schwestern aus Indien: Jeder Euro, den die Dülmener spenden, wird gebraucht. „Die Schwestern brauchen unsere Hilfe und wir wollen zum 40-jährigen Bestehen 40 Förderer finden, die im Monat je 40 Euro für die wichtige Arbeit der Helpers of Mary spenden“, hat sich Bernd Schmitz, Vorsitzender der Andheri-Hilfe Dülmen, zum Ziel gesetzt. „Bis zum Herbst schaffen wir das auch“, ist er optimistisch. Selbst Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat ein Grußwort geschickt, um die ehrenamtliche Arbeit der Dülmener zu würdigen.

Spendenkonto 18019000, Sparkasse Westmünsterland, Bankleitzahl: 40154530.

Andheri in Zahlen

  • 4200 Kinder werden in 17 Kinderheimen in Indien, Äthiopien und Kenia versorgt.
  • 5600 Kinder aus den Slums lernen lesen, schreiben und rechnen.
  • Mehr als 200 aidskranke Kinder werden gepflegt.
  • 140.000 Kranke werden jährlich in 28 Ambulanzen medizinisch versorgt.
  • 11.000 Leprakranke werden behandelt und geheilt.
  • 25.000 Frauen bekommen Hilfe bei persönlichen Problemen und erhalten Rechtsberatung.
  • Alte und Sterbende werden in drei Altenheimen betreut.