Am vergangen Freitagabend hat der Emmerick-Bund Dülmen zu einem Experiment eingeladen. Anstelle des traditionellen Emmerick-Vortrags, bei dem häufig von Historikern oder Theologen Themen rund um Anna Katharina Emmerick vorgetragen wurden, war ein kulturell-musikalischer Abend über das Musical „Katharina“ angekündigt.

Georg Breitkopf, der das Musical geschrieben und vor einem Jahr mit etwa 90 Menschen aufgeführt hat, gab Einblick, wie es dazu gekommen war. So erfuhren die Zuhörer von seiner persönlichen Verbindung zur Mystikerin des Münsterlands durch die Prägung seiner Eltern, aber vor allem seine Schilderung der Musicalarbeit war interessant und humorvoll.

Breitkopf erzählte in Blick auf seine Bezugspunkte von einem Ausflug in seiner großen Geschwisterschar zum Geburtshaus von Anna Katharina Emmerick in Flamschen und vom Besuch des alten Emmerickhauses an der Lüdinghauser Straße. Dort hatten ihn schon als Kind das kleine Korbbett und andere Dinge aus dem Besitz der Seligen sehr beeindruckt.

Im Verlauf des Abends wurde auch konkret, was das besondere an einem inklusiven Musikprojekts ist. Das machte er am Beispiel des Castings deutlich: „Casting heißt ja heutzutage, dafür zu sorgen, dass ich mich darstelle und die Ellbogen ausfahre, damit ich die Rolle bekomme. Bei uns war das anders. Es ging eher darum, dem anderen die Arme entgegenzustrecken, damit wir das Ganze gemeinsam meistern.“

Mit fast 30 Musikern und Sängern gab es noch einmal einen Querschnitt von Stücken aus dem Musical zu hören, die Breitkopf kurzweilig moderierte. Dabei machte er deutlich, dass es ihm ein besonderes Anliegen war, die Menschlichkeit und auch die Normalität im Leben von Anna Katharina Emmerick zu betonen. 

Das ist allen Mitwirkenden auch an diesem Abend in berührender Weise gelungen. Georg Breitkopf würde sagen: „Irgendwie ist der Katharina-Gedanke immer noch da.“

© Bericht vom Emmerick-Bund e.V., Ferdi Schilles