Drei Fragen an: Pfarrer Markus Trautmann

Welche christliche Bedeutung verbirgt sich hinter der Osterkerze?

Markus Trautmann, Pfarrer St. Viktor: Die Osterkerze wird erstmals an Ostern entzündet. Ihr Licht erinnert daran, dass Christus die Nacht des Todes überwunden hat. Während der Osterzeit steht sie in der Nähe des Altars, das übrige Jahr in der Nähe des Taufbrunnens. Denn in der Taufe empfängt der Christ Anteil an jenem Licht, das der Glaube schenkt. Daher werden auch die Taufkerzen der Täuflinge an der Osterkerze entzündet.


Welche Symbole finden sich normalerweise auf einer Osterkerze?

Trautmann: Das Hauptsymbol ist ein großes Kreuz mit fünf aufgesetzten bzw. eingesteckten roten Nägeln für die Wundmale Jesu: Jesus trägt die Wunden menschlicher Schuld zum Vater, zur Versöhnung. Dann enthält jede Osterkerze noch die jeweils aktuelle Jahreszahl sowie die Schriftzeichen Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets: Jesus ist Herr über Zeit und Ewigkeit.

Woher bekommen Sie als Gemeinde ihre Osterkerzen?

Trautmann: In unserer Pfarrei St. Viktor hat in diesem Jahr unsere Sakristanin Regina Voß sämtliche Osterkerzen für die sechs Gemeinden gestaltet. Sie hat, wie dies seit der Fusion praktiziert wird, auf weiße Kerzen mit Wachsplatten das Kreuz als unser „Viktor-Kreuz“ angelegt: mit den typischen Kleeblatt-Enden, aber leicht geschwungen und aus sechs Feldern, für die sechs Gemeinden, zusammengesetzt.

© Interview der Dülmener Zeitung, Kristina Kerstan