Bericht der Dülmener Zeitung, Stefan Bücker

Jubiläumskonzert der Kantorei St. Joseph sorgte für Gänsehautmomente

 

Jubilaeumskonzert„Endlich ist es so weit, ein großes Konzert erwartet uns“, kündigte Pfarrdechant Markus Trautmann den Besuchern am Samstagabend in der voll besetzten St.-Joseph-Kirche einen stimmgewaltigen, konzertanten Abend an. 

Stimmungsvolle Plakate hatten das Jubiläumskonzert aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Kantorei St. Joseph mit dem Titel „Vom Himmel hoch“ angekündigt. 

„Die hier gepflegte Chormusik ist nicht nur Hobby. Sie ist auch mehr als eine Klangfolge. Sie hat eine andere Dimension“, stellte Trautmann die besondere Bedeutung der Kirchenmusik und des Engels mit dem Schriftzug „Gloria in excelsis Deo“ auf dem Plakat heraus. 

Die Kirchenmusik wolle das Herz öffnen, bereitete Trautmann das Publikum auf das Bevorstehende vor und wies darauf hin, dass es die Akteure wünschten, zwischen den Stücken nicht zu applaudieren. 

Was folgte, war ein einzigartiges Zeugnis intensiver Stimmbildung, welche die Mitglieder aus inzwischen drei Generationen in den Chören erfuhren und erfahren. Kantor Thomas Drees, der den Kinderchor St.-Joseph-Lerchen sowie den Gemischten Chor der Kantorei St. Joseph 1998 vor nahezu 20 Jahren gegründet hatte, hatte ein anspruchsvolles Programm mit Werken unter anderen von Bach, Mendelssohn Bartholdy, Händel, Haydn oder John Rutter zusammengestellt. 

In schlüssiger Reihenfolge war die Bühne zunächst dem Kinderchor und dem Jugendchor bereitet, bevor dann der Gemischte Chor die Bühne betrat. Es folgte das fulminante und vielstimmige Finale aller Chöre. 

Verstanden es die Sängerinnen und Sänger ohnehin, den Besuchern einen vorweihnachtlichen Glanz in die Augen zu zaubern, sorgten die Soli von Riccardo Magistro, Pia Große Wiesmann, Franziska Helmer, Martin Woestmann, Petra Timmer und Stefan Drees für zusätzliche Gänsehautmomente. Gleichzeitig fiel es den Besuchern immer schwerer, die Darbietung nicht mit Applaus zu würdigen. 

Unterstützt wurden die Chöre durch das Orchester „The Chambers“, einem Solistenensemble der Jungen Philharmonie Köln. Nachdem sich die Musiker beim Brandenburgischen Konzert Nr. 5 förmlich in einen Rausch gespielt hatten, entlud sich doch bei einem Besucher die Anspannung der Begeisterung. Ein lautes „Bravo“ hallte durch die Kirche, das durch die Musiker mit einem leisen Lächeln quittiert wurde. 

Nachdem sich Kantor Thomas Drees, der auch die Gesamtleitung des Konzertes inne hatte, nach dem Schlussakkord des letzten auf dem Programm stehenden Stückes „Vom Himmel Hoch“ vor dem Publikum verneigte, konnten die Besucher ihrer Begeisterung endlich durch einen nicht enden wollenden Applaus Ausdruck verleihen. In einer kurzen Ansprache bedankte sich Drees bei allen Mitwirkenden. Sein besonderer Dank galt Ruth Bünder und Matthias Schütz, die ihn seit der ersten Stunde organisatorisch und musikalisch begleiten. Er unterstrich, dass die Chormusik auf einer gesunden Mischung von viel Spaß und sehr viel Arbeit beruhe und betonte, dass es sich um Amateurmusik handele. „Hier sind keine Profis am Werk und es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass sich Kinder und Jugendliche mit klassischer Kirchenmusik befassen.“ 

Das sahen auch die Besucher so, die sich noch über das abschließende Finale mit der Kantate von Klaus Heizmann freuen durften.