Bericht der Dülmener Zeitung, Falko Bastos

Rund 10.000 Arbeitstage war sie für die Kirchengemeinde St. Viktor im Einsatz. Am Sonntag wurde Pfarrsekretärin Annette Becker von ihrer Gemeinde nach 45 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. 

Pfarrer Markus Trautmann verglich ihr Engagement mit dem heiligen Josef, dem Schutzpatron der Kirche. „Im Hintergrund, aber stets präsent. Immer loyal und diskret. 

Diese Worte bringen ihren Dienst auf den Punkt“, sprach er beim Gottesdienst. „Bitten wir Christus, dass noch viele Menschen von Ihrem Format seiner Kirche dienen“, fügte er hinzu.  

Anschließend ging es zur Feier in die Räumlichkeiten des Anna-Katharinen-Stifts. Und Becker konnte sich vor Glückwünschen kaum retten. Zahlreiche langjährige Wegbegleiter, Kollegen und Gemeindemitglieder, nutzten die Gelegenheit, ihr für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken. Pastoralreferent Christian Rensing tat dies im Namen der hauptamtlichen Mitarbeiter. Er schilderte einen typischen Tag im Leben der Pfarrsekretärin - mit ziemlich vielen Aufgaben und Telefonaten. Karl Schönhaus hatte die Lacher auf seiner Seite, als er mit Blick auf ihre ehemalige Arbeitsstätte, die jetzige IGZ-Baustelle, bemerkte: „Kaum bist du weg, tut sich die Erde auf.“ 

Anna Greß bedankte sich im Namen der Ehrenamtlichen und bezeichnete die Pfarrsekretärin als „wichtigste Person der ganzen Gemeinde“. Gemeindemitglied Jörg Czipull konnte sich eigentlich nie eine andere Sekretärin vorstellen, denn als Becker 1971 ihren Dienst antrat, war er noch nicht einmal geboren. Er verlas die Überschriften der Dülmener Zeitung vom Tag ihres Dienstbeginns. Über eine Zeitungsannonce in der DZ war sie damals auch an die Stelle gelangt. 

Organist Christoph Falley sorgte für die musikalische Untermalung. „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“, sang er und dichtete selbst hinzu: „Es können auch Pfarrsekretärinnen sein“. 

Annette Becker zeigte sich sichtlich gerührt von den warmen Worten zum Abschied: „Es ist eine tolle Sache, dass heute so viele Leute gekommen sind.“ Ihren Abschied sieht sie mit gemischten Gefühlen. „Ich weiß ja noch gar nicht, wie das ist, denn ich habe immer gearbeitet“, erklärte sie. 

Jetzt will sie erst einmal Urlaub machen und „den Ruhestand in Ruhe auf mich zukommen lassen“.