Im Seligsprechungsverfahren für Bischof Friedrich Kaiser zeichnet sich eine weitere Entwicklung ab: Wie der Präfekt für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Marcello Semeraro, am 25. Juli die Generaloberin der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“, Mutter Miryam, wissen ließ, wird die im November des letzten Jahres abgeschlossene „Positio“ zügig den „Theologischen Konsultoren“ vorgelegt.

Die „Positio“ ist eine umfangreiche Abhandlung, die die gesammelten Materialien und Erkenntnisse zum Leben von Friedrich Kaiser verarbeitet und zusammenfasst. Offiziell und vollständig lautet die Bezeichnung „Positio super virtutibus“ – also „Stellungnahme zu den Tugenden“: Gemeint ist vor allem die Untersuchung, inwieweit sich das Leben Friedrich Kaisers an den Tugenden „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ ausgerichtet hat. Zusammengestellt wurde die „Positio“ über Bischof Kaiser von der „Postulatorin“ („Fordernde“) María Victoria Hernández und am 17. November 2023 dem vatikanischen Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungen in mehrfacher Ausführung übergeben. 

Von dort her kam nun besagte Mitteilung: „Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass die betreffende Positio super virtutibus im Mai 2025 den Theologischen Konsultoren des Dikasteriums und, sollte das Urteil positiv ausfallen, der Ordentlichen Versammlung der Kardinäle und Bischöfe vorgelegt werden wird. Sollte das Urteil positiv ausfallen, wäre es schließlich Sache des Heiligen Vaters, über die Verkündung des entsprechenden Dekrets zu entscheiden". Mit diesem Dekret würde der sogenannte „Heroische Tugendgrad“ festgestellt; der betreffende Kandidat im Seligsprechungsverfahren (also Friedrich Kaiser) würde ab diesem Zeitpunkt als „ehrwürdig“ („venerabilis“) bezeichnet. Im anschließenden „Wunderprozess“ müsste eine nicht erklärbare Heilung von einer unheilbaren Krankheit nachgewiesen werden - aufgrund der von Gläubigen an Bischof Kaiser gerichteten Bitte um Fürsprache bei Gott.

Die Frist zwischen Fertigstellung der „Positio“ über Friedrich Kaiser im Herbst 2023 und der Übergabe an das maßgebliche Beratungsgremium im Frühjahr 2025 ist vergleichsweise kurz. „Dies hat uns mit großer Freude erfüllt. Der Prozess schreitet voran“, schreibt Schwester Inmaculata aus Rom.