Krankenhausseelsorgerin Christel Seibert geht in den Ruhestand. 

„In den letzten fünf Jahren als Krankenhausseelsorgerin schlug mir so viel Vertrauen und Dankbarkeit entgegen, wie ich vielleicht in all den Jahren zuvor nicht erlebt habe.“ Mit diesen Worten blickte Christel Seibert am Dienstagvormittag zurück auf ihre Zeit am Dülmener Standort der Christophorus-Kliniken. Seit 1. September 2017 war die Pastoralreferentin hier tätig, nun wurde sie in den Ruhestand verabschiedet - und nutzte die Gelegenheit, sich bei Weggefährten und Angehörigen zu bedanken. Sie sei dankbar über so viele gute Begegnungen, so Seibert.

Begonnen hatt die Verabschiedung mit einem Wortgottesdienst in der Krankenhauskapelle, (in Anwesenheit vieler Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Angehörigen). „Du gehst umsichtig und offen mit den Menschen um. Und du hast das Vertrauen in die Menschen nie verloren, hast dir das Vertrauen in das Leben bewahrt, obwohl - oder vielleicht, weil - du in deinem persönlichen Leben manchen Herausforderungen begegnet bist“, würdigte Pfarrdechant Markus Trautmann die Scheidende in seiner Predigt.

Er erinnerte auch an die Belastungen, die ab Frühjahr 2020 mit der Corona-Pandemie kamen. All die notwendigen Einschränkungen im Krankenhaus hätten die Arbeit der Seelsorgerin nicht gerade einfacher gemacht. „Aber letztlich wundert es nicht, dass gerade in dieser Situation eine Patientin Dir das Kompliment machte: Wer bringt denn jetzt die Freude, wenn Sie gehen?“, sagte Trautmann. Seiberts besondere Stärken seien stets die ruhigen und nachdenklichen Töne, das behutsame und aufmerksame Zuhören gewesen. Der Pfarrdechant erinnerte zudem daran, wie Christel Seibert selbst einmal im DZ-Interview die Krankenhauskapelle beschrieben habe: „Für mich ist sie ein Ort der Geborgenheit, wo Menschen ein Stückchen zur Ruhe kommen können. Ich glaube, alle brauchen manchmal die Chance dazu“, hatte die Seelsorgerin damals gesagt.

Dr. Jan Deitmer von der Geschäftsführung der Kliniken erinnerte daran, dass am Beginn der Krankenhäuser in Nottuln, Coesfeld und Dülmen im 19. Jahrhundert die Initiative von Geistlichen und Kirchengemeinden stand. In den 40 Dienstjahren von Seibert habe sich die medizinische Versorgung und Technologie unglaublich gewandelt. Aber die Kapelle sei immer noch ein Ort, den auch heute die Krankenhausleitung ganz bewusst pflege und den Patienten und Angehörigen zur Verfügung stelle. Auch die Förderung der Krankenhausseelsorge sei ein Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln und Werten, so Deitmer.

Bericht der Dülmener Zeitung / Foto: Christian Rensing

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