Gelungener Start nach zehn Jahren Planung.

Eigentlich sollte die Eröffnung des „einsA – ein Haus für alle“ in Dülmen ein großes Fest werden. Doch das ist wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Nun wird in mehreren Etappen gefeiert. Den Anfang machte der offizielle Festakt mit 100 geladenen Gästen auf dem Markt der Möglichkeiten. Die überdachte Freifläche zwischen dem denkmalgeschützten Rathaus und dem neuen Gebäude, in dem sich die Familienbildungsstätte, Räume der Pfarrei St. Viktor, das Familienzentrum St. Anna sowie Büros der Stadt Dülmen befinden, bewährte sich direkt beim ersten Einsatz.

Pfarrdechant Markus Trautmann, Bürgermeisterin Lisa Stremlau und Cäcilia Scholten von der Geschäftsleitung begrüßten zahlreiche Wegbegleiter, die sich in den vergangenen zehn Jahren in vielfältiger Form für die Realisierung der Idee eines intergenerativen Zentrum eingesetzt hatten. Sie alle könnten stolz auf die bisher geleistete Arbeit sein, betonte Scholten. „EinsA steht für einzigartig, intergenerativ, neugierig, sozial und für Angebote“, buchstabierte sie den Namen des Hauses, in dem Impulse gesetzt und Glauben erfahren werden sollen.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Nordrhein-Westfalen, gratulierte den Beteiligten zu dem, was in Dülmen entstanden sei. „Sie dürfen stolz darauf sein, was Sie geschafft haben. Sie haben ein Projekt auf den Weg gebracht, was Kirche und Stadt miteinander verbindet und was einzigartig ist“, sagte sie. Steine zu bauen sei das eine, aber Steine mit Geist und Leben auszufüllen das andere. „Großes entsteht nur, weil es Menschen gibt, die mehr tun als sie müssen. Wir leben in einem freiheitlichen Land. Und das bedeutet nicht die Freiheit von etwas, sondern die Freiheit zu etwas. Die Freiheit etwas zu tun, Verantwortung zu übernehmen. Das haben Sie gemacht für Dülmen, für Kirche und Stadt“, lobte Scharrenbach den Einsatz der haupt- und ehrenamtlich Aktiven.

Das einsA verbinde die Vergangenheit mit der Gegenwart, sagte Bischof Dr. Felix Genn in seinem Grußwort. Auch er lobte die gute Zusammenarbeit von Kommune und Pfarrei, von Land und Bistum, von Politik und Kirche. „Das ist heute nicht mehr so selbstverständlich in einer Situation, in der die gesellschaftlichen Kräfte auseinanderstreben. Deswegen ist es wichtig, Orte zu wissen und zu schaffen, in denen die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte für das Gemeinwohl in einer guten friedvollen Kooperation zusammenarbeiten“, sagte Genn. Das Bistum habe sich finanziell an diesem Projekt beteiligt, das einzigartig in Nordrhein-Westfalen ist, und damit einen Akzent gesetzt. Das Miteinander der Generationen sei eine wichtige Aufgabe. Das werde im einsA realisiert. „Das ist so wichtig in einer Gesellschaft, in der die Generationen sich auseinanderentwickeln“, merkte er an und führte weiter aus: „In dieser Pandemie waren Menschen in einer ganz eigenen Weise gefährdet. Sie wurden isoliert. Es ist nicht nur die Pandemie des Virus, sondern es gibt auch die Pandemie der Einsamkeit. Und da ist es gut, einen Ort zu wissen, wo Menschen spüren dürfen: Ich bin nicht allein. Das ist ein ganz besonderer Sendungsauftrag für uns als Kirche, die wir aus dem Geist Jesu Christi im Blick auf den Nächsten verwirklichen wollen, wofür er überhaupt sein Unternehmen Menschwerdung gestartet hat“, betonte der Bischof, der gemeinsam mit den Anwesenden um den Segen Gottes bat.

Im Anschluss an den Festakt, der musikalisch durch Christoph Falley, Mitglieder des Gospelchores und Carlos Alberto Reigadas gestaltet wurde, nutzen zahlreiche Gäste die Möglichkeit, in kleinen Gruppen das einsA während einer Führung zu erkunden. Am Nachmittag feierten die Mitarbeitenden die Eröffnung des Hauses.


logo bistum muensterText und Fotos: Michaela Kiepe / Pressestelle Bistum Münster