Waldfriedhof erhält Kolumbarium

Schon vor Jahren hatte sich Brigitte Albrink die Frage gestellt: Wo könnte sich in Dülmen eine würdige letzte Ruhestätte für Urnen finden? Wer eine solche Bestattungsform für seine Angehörigen sucht, musste bislang in die Nachbarstädte ausweichen.


Brigitte Albrink fand inzwischen zahlreiche Mitstreiter, die sich engagiert für ein Kolumbarium auf dem Waldfriedhof einsetzten. Sie alle haben einen Initiativkreis gegründet. „Wir wollen, dass die Angehörigen kurze Wege haben und so das Grab ihrer Verstorbenen jederzeit aufsuchen können“, erklärt Rolf Braun vom Initiativkreis, dass es wichtig ist, ein Kolumbarium ganz in der Nähe zu errichten. Auch mit dem Rollator oder mit der Gehhilfe sollte das Kolumbarium bei jedem Wetter gut erreichbar sein.

Zum Jahreswechsel durfte sich die Initiative über gute Nachrichten aus der Zentralrendantur freuen: „Ich gehe davon aus, dass wir 2020 die geplanten Maßnahmen umsetzten und damit eine weitere Steigerung der Attraktivität unseres Waldfriedhofes erreichen werden“, schrieb Rendant Günther Fehmer an Wolfgang Schreiber von der Initiative. Auch Pfarrdechant Markus Trautmann ist zuversichtlich, der Öffentlichkeit noch in diesem Jahr ein Kolumbarium präsentieren zu können.

Auf DZ-Anfrage konkretisiert Fehmer: „Links von unserem Haupteingang haben wir ja noch einige Freiflächen zur Verfügung. Dort wollen wir das Kolumbarium gern errichten.“ Wie das Kolumbarium genau aussehen soll, das zeigt der Entwurf von Landschaftsarchitekt Rolf Teschner. Demnach handelt es sich um einen zurückgenommenen Bereich, in welchem Angehörige auf Bänken die Möglichkeit haben werden, ihrer Verstorbenen zu gedenken.

Die Urnengräber selbst wären nach diesem Entwurf versenkt in einer Mauer untergebracht. „Wir haben uns gegen Nischen oder Tabletts direkt vor den Gräbern entschieden“, erläutert Fehmer. Allerdings haben die Angehörigen die Möglichkeit, Blumen oder Lichter direkt vor der Mauer, auf einem freien Streifen zu platzieren.

Die neue Möglichkeit der Urnenbestattung ergänzt die bereits vorhandenen Rasengräber auf dem Waldfriedhof, die vielfach als nicht optimal empfunden werden.

„Wir haben bereits sehr positive Rückmeldungen und auch Reservierungswünsche für das Kolumbarium erhalten“, erklärt der Rendant.

Gestartet wird auf dem Waldfriedhof zunächst mit rund 60 Urnengräbern, bei entsprechendem Bedarf kann die Anzahl aber noch deutlich erweitert werden. Nach erfolgter Ausschreibung sollen die Bauarbeiten bereits im März/April dieses Jahres starten.

 

Bericht der Dülmener Zeitung, Markus Michalak - Grafik: Landschaftsarchitekt Rolf Teschner

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